Piet, open de Gaskraan

Für BUND, NABU & Co sind die Niederlande das große Vorbild in Sachen Jagdgesetz. Denn dort ist die Jagd nahezu abgeschafft. Demnach müssten dort ja paradiesische Zustände für alle Tierarten herrschen. Dumm nur, wenn die Selbstregulierung vieler Arten einfach nicht klappen will, so wie die Schreibtisch-Biologen es uns weißmachen wollen. Dann werden kurzerhand auch mal 400.000 Gänse ins Gas geschickt…….

Wie aktuell berichtet (http://www.wildundhund.de/home/8963-gaense-ins-gas) hat die Regierung in den Niederlanden auch in diesem Jahr wieder die Erlaubnis gegeben, landesweit Wildgänse einzufangen und zu vergasen. Dabei werden erwachsene Tiere, die zurzeit wegen der Mauser flugunfähig sind, mitsamt dem Nachwuchs zusammen getrieben, in LKW´s verladen und in den Tod geschickt. Für die Gössel, die in diesem Alter noch auf die Eltern angewiesen sind, muss man fast schon hoffen, dass auch sie gefangen und verladen werden, da ihnen sonst der Hungertod droht.

Äsende Wildgänse
Hintergrund für diese Barbarei ist das niederländische Jagdgesetz, das eine ordentliche Jagd auf Gänse faktisch unmöglich gemacht hat. In der Folge haben sich die Gänse bei unseren Nachbarn derart vermehren können, dass die Schäden nicht mehr tragbar erscheinen und die Regierung sich zu dieser Art von Massentötung entschieden hat. Das Ausmaß dieser Orgie ist gewaltig: dem Vernehmen nach werden bis zu 400.000 Gänse ins Gas getrieben.

Nur: wie kann es sein, dass sich die Tiere nicht selbst regulieren, so wie es uns der gesamte organisierte Naturschutz seit Jahren weiß zumachen versucht? „Als Mensch bloß nicht eingreifen, denn die Natur regelt doch alles selbst am Besten“ lautet das Credo all derer, die sich im Besitz der absoluten Wahrheit wähnen – vom BUND-Funktionär bis hin zu den Grundkurs-Ökologie-Lehrbüchern der Sekundarstufe I. Haben da die Gänse am Ende nicht richtig zugehört? Oder wieso setzen die sich einfach über die Wahrheiten der Lehrbuchwelt hinweg?

Offen auch die Frage, wie Herr Minister Remmel auf die zunehmenden Schäden diesseits von Rhein und Maas reagiert. Seine Souffleure haben ihm sicher holländische Jagdverhältnisse empfohlen. Allerdings hat ihn das Verwaltungsgericht Düsseldorf im Frühjahr zurück gepfiffen und einem Landwirt, dem seine Behörde die Gänsejagd untersagte, Recht und damit Schadenersatzansprüche gegeben hat.

Wie reagieren BUND, NABU & Co?

Und wie stehen unsere Naturschutzverbände zu dem Massaker in den Niederlanden? Offenbar versucht man dort das Problem auszusitzen und totzuschweigen. Pressemitteilungen haben die ansonsten so redseligen und sich in die Öffentlichkeit drängenden Verbände nicht verfasst. Und im Internet? Der „NABU fordert Abschaffung der Gänsejagd in NRW“, der BUND meint, es „gibt keinen vernünftigen Grund dafür, weiterhin ….Gänse zu schießen.“ Na klar, statt zu jagen kann man die ja auch prima vergasen. Bei Peta führt die Suche auf deren Homepage zu der Meldung „No results for Gänsejagd“ und das Komitee gegen den Vogelmord will natürlich die Jagd auf alle Vögel komplett verbieten. Ansonsten findet man die Vergaserei immerhin ziemlich doof und wird „weiter ein wachsames Auge auf die [niederländischen] Behörden“ haben. Gut, dass es diese kompromisslosen Aktivisten auf Seiten des Tierschutzes gibt……..