Unser Nachbar-Hegering Rösrath-Sülztal hat ein Jagdsymposium über den Wolf veranstaltet. Das Thema ist auch für viele Overather Jäger von Interesse, da viele unserer Mitglieder der Einladung aus Rösrath gefolgt sind und an der Veranstaltung teilgenommen haben. Der Fokus lag auf Fragen rund um Entschädigungen für Landwirte. Ein Kernthema war aber auch, was Wolfsbesuche für Jagd und Jäger im Bergischen konkret bedeuten.

Hier ein Bericht über das Jagdsymposium…..

Wilfried Knickmeier – Wolfsberater des Rhein.-Berg. Kreises

Oliver Dorn – Chefredakteur der Zeitschrift Halali

Thomas Stumpf – Landwirt und Biologe

Karin Viesteg – Vorstand Bundesverband Berufsschäfer e.V.

Markus Bathen – Wolfsexperte des NABU

Welche Probleme können sich für Tierhalter und Jäger durch den Fleischfresser Wolf ergeben? Welchen Einfluss hat der Wolf auf das Verhalten des Wildes? Ändern sich Jagdausübung und Streckenzahlen? Steht der Muffelbestand im Bergischen vor der Ausrottung?

„Man darf keinen Artenschutz mit zweierlei Maß betreiben – auch nicht beim Muffelwild“ erklärte hierzu Oliver Dorn.

Die Landwirte und Schäfer interessierte neben den möglichen und ggf. sogar erforderlichen präventiven Schutzmaßnahmen für Ihre Tiere insbesondere auch die vom Land Nordrhein-Westfalen vorgesehenen Entschädigungszahlungen. Vor diesem Hintergrund hat Wilfried Knickmeier dann den Wolfsmanagementplan des Landes NRW detailliert erläutert.

Der Wolfsmanagementplan sieht Entschädigungen für Nutztiere vor. Pferde, die nicht zu wirtschaftlichen Zwecken gehalten werden, zählen nicht zu den Nutztieren, sondern dienen privaten Zwecken. Wenn der Wolf sich hier bedient, dürfte eine Entschädigung somit wohl ausgeschlossen sein.

Der Wolfsmanagementplan sieht vor, dass Zahlungen “bis zum Verkehrswert” der Tiere geleistet werden. Kommt der Tierarzt, dann kostet die Anreise oft bereits mehr, als ein Lamm wert ist. Alle weiteren Kosten zahlt der Schäfer – und bleibt auf den Ausgaben sitzen. Ein Unding!

Landwirtschaftliche Tierhaltung ist auch Landschaftspflege und Tierschutz in einem. Ob gerade die extensive Landwirtschaft mit Schafen, Ziegen und Muttertierhaltung bei Wolfsübergriffen noch rentabel sind, bleibt abzuwarten. Das Bergische wird ärmer, wenn solche Bilder künftig selten werden.

Die Natur ist nicht nur für Jäger besonders reizvoll, wenn man bei gutem Licht Wild zu sehen bekommt. Ob der Anblick von tagaktivem (Rot)Wild mit dem Wolf noch möglich sein wird, ist fraglich. Viele Betroffene berichten, dass das Wild nach dem Auftauchen des Wolfes heimlicher wird.

Das Rehwild ist beim Wolf besonders beliebt. In Sachsen ist nach dem Auftauchen des Wolfes die Rehwildstrecke – entgegen dem Bundestrend – leicht gesunken. Zudem wird eine selektive Bejagung schwieriger, wenn das Rehwild heimlicher wird.

Werden wir uns in Wald und Flur an derartige Bilder künftig gewöhnen müssen? Der Wolf tötet meist sehr effektiv durch einen Kehlbiss und beginnt direkt das große Fressen.