15.000 Jäger demonstrieren in Düsseldorf

„Das letzte, was wir brauchen, ist grüne Zeigefingerpolitik“

kommentierte Joachim Paul von den Piraten den Entwurf des Landesjagdgesetzes. Damit reihte er sich ein in die Schar der Oppositionspolitiker, die an diesem Entwurf aus dem Hause Remmel kein gutes Haar ließen. Sowohl Armin Laschet (CDU) als auch Christian Lindner (FDP) nutzten die Chance, der Regierung um Hannelore Kraft in rhetorisch perfekter Manier „eins auszuwischen“. Die begeisterte Zustimmung der gut 15.000 Jäger, Landwirte und Angehörigen von insgesamt 10 Verbänden aus dem ländlichen Raum war ihnen damit sicher.

Die Vertreter der Regierungsparteien hatten dagegen nicht gerade ein Heimspiel. Jochen Ott (SPD) öffnete den Jägern ein Fenster der Hoffnung als er „gewisse Änderungen“ am Gesetz in Aussicht stellte. Dagegen war Norwich Rüße (Grüne) offenbar auf Konfrontationskurs. Er steigerte sich in seiner Rede (anders als Minister Remmel stellte er sich immerhin den Demonstranten) mit zunehmend aggressivem Tonfall in seine mit Rechtfertigungen und Vorwürfen gespickten Ausführungen – und wunderte sich offenbar, dass ihm der Beifall der 15.000 verwehrt blieb. Stattdessen gab es Buhrufe und Pfiffe – die ihn noch aggressiver machten. Souverän geht anders.

Tip: Die Aufzeichnungen aus den Reden finden Sie über den Link des Jagdverbandes (s.u.)

Interessant übrigens, dass bereits am späten Mittwochnachmittag alle Fraktionen des Landtages einen Bericht über die Demo ins Internet stellten – außer den Grünen.

Die Rede von Herrn Rüße sollte dann mit dem angesagten Signal „Damwild tot“ ausklingen. 1.000 Hörner spielten dann jedoch spontan „Sau tot“. Offenbar eine unerklärliche Panne in der Kommunikation zwischen Regie und Jagdhornbläsern.

Die Vorzeigejägerin der Grünen, Manuela Grochowiak-Schmieding (bekannt durch ihre Teilnahme an allen Regionalkonferenzen im vergangenen Herbst), erklärte auf dem Podest öffentlichkeitswirksam ihren Austritt aus dem LJV. Diese Demonstration hätte „das Klima vergiftet“, so ihre Begründung. Offenbar haben die Grünen ihre Probleme mit Demonstrationen, die sie nicht selbst initiieren. Die Reaktionen des Präsidiums wie auch der Demonstranten erweckten jedoch den Eindruck, als würde man über den Verlust dieses Mitgliedes bald hinweg kommen.

Vertreter nationaler und internationaler Jagdverbände sowie der nicht jagenden Verbände des ländlichen Raumes richteten dann anschließend Grußworte an die Demonstranten, die die Worte und den damit zum Ausdruck gebrachten Schulterschluss mit lautem Applaus quittierten.

Gegendemo

Allein auf weiter Flur

An dieser Stelle soll auch nicht verhehlt werden, dass sich auch – wie Herr Minister Remmel es ausdrückte – aus der „Mitte der Gesellschaft“ Gegendemonstranten blicken ließen. 30 an der Zahl. Eskortiert von einer ebenso großen Zahl an Sicherheitskräften.

Andere Landnutzer solidarisch

Die 15.000 Demonstranten – etliche von ihnen aus benachbarten Bundesländern, die befürchten, dass das NRW-Gesetz als Blaupause für die eigenen Grünen-Minister dienen wird – kamen trotz des Anlasses gut gelaunt nach Düsseldorf. Die allermeisten von ihnen waren nie zuvor auf einer Demonstration gewesen: Jäger, Land- und Forstwirte, Imker, Schäfer, Waldbauern…..Menschen, die seit Generationen von und mit der Natur leben und sie pfleglich behandelt an die nächste Generation weiter gegeben haben und weiter geben werden. Sie alle eint die Angst, künftig von praxisfernen Bürokraten am grünen Tisch vorgeschrieben zu bekommen, was sie wann und wie zu tun haben. Die Bevormundung des ländlichen Raumes soll mit der Knebelung der Jäger beginnen – und wird dann reihum alle Nutzer treffen.

Diese Demonstration war jedoch ein starkes Signal, dass sich die Betroffenen wehren werden.

Weitere Berichte und Videos auch unter:

http://www.jagdverband.de/
http://www.natuerlich-jagd.de/index.php?option=com_content&view=article&id=966&Itemid=1